Tag der Ungarischen Streitkräfte

Der 21. Mai ist der Tag der Ungarischen Streitkräfte. An diesem Tag im Jahr 1849 haben nämlich die frisch-aufgestellten ungarischen Streitkräfte, die „HONVÉD Armee“, die Burg von Buda von den Kaiserlich-Habsburgischen Belagerungstruppen zurückerobert. Unsere damaligen Helden sind für immer unsere Vorbilder.

In diesem Jahr können wir aber leider diesen für uns so bedeutsamen Streitkräftetag nicht mit Ihrer Anwesenheit feiern. Wir haben es - aufgrund der COVID19-Einschränkungen - für richtig erachtet, auf den traditionellen Empfang in der Botschaft zu verzichten. Deshalb versuchen wir, diesen Tag „virtuell“ zu feiern. Dazu möchte ich hier kurz meine Gedanken sowie einen englischsprachigen Shortfilm (https://www.youtube.com/watch?v=pDw-Fo0c_uo) teilen.

Die heutigen ungarischen Streitkräfte bewahren den Frieden unseres freien und unabhängigen Landes und schützt die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger mit allen Mitteln. Wir sind stolz darauf, dass im Rahmen verschiedener Missionen von NATO, EU und UNO regelmäßig cirka 1.200 ungarische Soldatinnen und Soldaten im Einsatz waren. (In Afghanistan, im Nordirak, im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina, in der West-Sahara, im Libanon, in Georgien, in Somalia, in Mali, usw.) Außerdem beteiligt sich Ungarn mit Gripen-Jets regelmäßig am Baltic Air Policing und unterhält Kontingente bei der NRF und der VJTF, bzw. stellt auch für die EU Battlegroup regelmäßig Truppenteile zur Verfügung.

Der seit 2016 laufende Verteidigungs-Entwicklungsplan, der „Zrínyi-2026 Plan“ zielt darauf: die Honvéd Armee zu verstärken und zu reorganisieren. Dazu hat die Regierung den Verteidigungsetat deutlich erhöht. Entsprechend dem „Zrínyiplan“ wird Ungarn die 2% des BIP bereits 2024 erreichen.

Wir wissen wohl, dass die Verteidigung von Ungarn keine Aufgabe der NATO oder EU ist, sondern ein ungarischer, gesamtnationaler Auftrag! In diese Sinne hat Ungarn mittlerweile bereits viel getan:

- Wir haben mehr Waffensystemen beschafft: z.B. gepanzerte Fahrzeuge: Leopard 2A7+, PzH-2000, Wisent 2, Leguan; Hubschrauber: H-145M und H-225M; Transportflugzeuge: A-319.

- Die Soldatinnen und Soldaten haben neue Ausrüstung und Handwaffen bekommen, die in Ungarn produziert worden sind.

- Ungarn hat - gemeinsam mit Kroatien - begonnen, ein neues multinationales NATO-Divisionskommando, HQ MND-C aufzustellen. Wir sind der Hoffnung, dass sich noch weitere Nationen dem Kommando anschließen werden.

Zu diesen vielen Initiativen haben wir bis jetzt schon unglaublich viel Unterstützung von der Bundeswehr erhalten, und wir sind dafür sehr, sehr dankbar.

Aber wir haben noch viel zu tun. Wir wissen auch, dass wir die vielen Pläne ohne die Unterstützung von unseren deutschen Freundinnen und Freunden, bzw. anderen Verbündeten nicht schaffen werden. Also ersuchen wir Euch weiterhin um Eure Unterstützung und Engagement, besonders was das HQ MND-C bzw. die Ausbildung betrifft.

Jetzt aber, in 2020 und in 2021, haben unsere Soldatinnen und Soldaten mit einem anderen, einem gesichtslosen Feind gekämpft und kämpfen weiterhin. Sie können das Corona-Virus in diesem Kampf leider nicht mit militärischen Mitteln in die Knie zwingen. Aber wir können die Pandemie zumindest stoppen: mit Einigkeit und Disziplin. Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen jetzt in diesem Krieg ihren Mann, um mit ihren, die Covid-Schutzmaßnahmen unterstützenden, Dienstleistungen dem ungarischen Volk zu helfen.

Vielleicht sind wir nicht in allen Fragen einer Meinung in Europa und in der Welt, aber wir alle, jede und jeder von uns, will Europa und die Welt verbessern. Lassen Sie uns also den Frieden und die Sicherheit weiterhin tapfer schützen und verteidigen!

Mit freundlichen und kameradschaftlichen Grüßen

Oberst i.G. László HAJNIK

Verteidigungs-, Heeres- und Luftwaffenattaché