2010 beschloss die ungarische Regierung die Einführung des Dualen Ausbildungssystems in Ungarn. Die Entscheidung ist Zeichen eines politischen Umdenkens, infolge dessen die Wirtschaft eine deutliche Aufwertung erfuhr. Im November 2010 unterzeichneten die Regierung und die Ungarische Industrie- und Handelskammer eine Rahmenvereinbarung zur Fachausbildung, nachfolgend übertrug das Ministerium für Nationale Wirtschaft der Wirtschaft die fachliche Spezifizierung von 99 Ausbildungsgängen. Die Duale Berufsausbildung wurde 2011 zunächst als Pilotprojekt eingeführt. Zum 1. September 2013 kam sie dann auf der Grundlage von 95 komplett neu erstellten Fachschulrahmenplänen vollumfänglich zur Anwendung. Bahnbrechend bei ihrer Einführung war die intensive Zusammenarbeit mit den deutschen Partnern. Die duale Berufsausbildung dauert in Ungarn einheitlich drei Jahre und vermittelt in enger Symbiose vom ersten Ausbildungsjahr an fachspezifisches Wissen und Allgemeinbildung.

Vorteile des dualen Ausbildungssystems:

  • nach erfolgreichem Abschluss der 8. Klasse (Ende der Grund-/Allgemeinbildenden Schule in Ungarn) können Schüler unmittelbar in die fachspezifische Ausbildung einsteigen
  • die praxisorientierte Ausbildung erhält mehr Gewicht
  • der Anteil praxisorientierter Stunden erhöht sich um 50 %
  • stärkere Konzentration auf fachbezogene Inhalte: 2/3 fachbezogene und 1/3 allgemeinbildende Ausbildungsinhalte
  • mehr als 8.000 Unternehmen beteiligen sich gegenwärtig am Dualen Ausbildungssystem in Ungarn

Im Sommer 2015 wurde das Ressort Fachausbildung dem Ministerium für Nationale Wirtschaft zugeordnet, damit werden Fachausbildung, Erwachsenenbildung und die etwa 500 Fachschulen und -gymnasien unter einem Dach zusammengefasst.

Mit weiteren Fragen zur Dualen Ausbildung können Sie sich gern an uns wenden.